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Das Geheimnis des Imperators
Anonymous

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Beitrag #5
 
Auch die junge Amazone musste über die Wutausbrüche der Wache schmunzeln, als sie sah, wie der Führer des ersten Fuhrwerkes Anstalten machte zu wenden, wobei er sich nicht gerade geschickt anstellte. Das Tor der Bediensteten war wohl neben dem Haupteingang, an dem sie bereits kapitulieren mussten, der einzige Weg ins Innere der Palastanlage. Doch Princessa sah noch ein wenig ratlos drein, als sie die Wachen zu beiden Seiten des Tores musterte. Auch sie wirkten wenig freundlich und würden sie gewiss ohne Papiere nicht passieren lassen.Babe schien dies anders zu sehen und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das hinterste Fuhrwerk.

„Das hier mit dem Äpfeln und dem Kohl – was meinst du dazu?“

Der Führer, ein einfacher Bauer wie es schien, hatte seinen zerfledderten Lederhut tief ins Gesicht gezogen, als stelle er sich auf eine längere Wartezeit ein, und schien in der morgendlichen Sonne zu dösen. Princessa schenkte Babe ein zustimmendes und bewunderndes Lächeln. Ihr Blick viel wieder auf die Wachen und das erste Fuhrwerk. Sie durften nicht zu lange warten. Wenn das erste Fuhrwerk es endlich unter Anfeuerung der Wachen geschafft hatte sich auf dem Pulk zu lösen und den Rückweg anzutreten, würde die ganze Reihe aufrücken und unser Karren mit Kohl und Äpfeln somit weiter ins Blickfeld der Wachen vorrücken.

"Lass uns die Gelegenheit nutzen, noch sind die Wachen beschäftigt."

Gemeinsam liefen sie auf Princessas Drängen hin los, hinüber zum Karren, hinter dem sie sich zunächst versteckten. Die leckeren Äpfen schienen die junge Amazone gerade zu anzulachen, so dass sie nicht wiederstehen konnte und danach griff um gleich herzhaft hineinzubeißen. Als sie so genüsslich vor sich hinschmatzte bemerkte sie Babes skeptischen Blick. Auf ihr Gesicht legte sich ein entschuldigendes Lächeln, wie das eines Kindes, welches man beim Apfelklau in Nachbars Obstgarten erwischt hatte. Verlegen stopfte sie den angebissenen Apfel unter ihr Leinenhemd und wandte sich wieder dem Karren zu.

Vorsichtig kletterten sie über die Äpfel bis hin zum Kohl, der locker aufgeschichtet auf dem Wagen lag. Princessa wurde klar, dass sie nach dieser Aktion den Kohlgeruch nie wieder von ihrem Körper bekommen würde, mochte sie noch so oft im See von Silva Romae schwimmen... So würde sich nie ein Mann an sie herantrauen...dachte sie bedrückt...

Schnell hatten sie sich zwischen den Kohlköpfen eingegraben. Ein leichter Ruck im Fuhrwerk verriet, dass sie sich dem Tor näherten. Die Wachen schienen wieder guter Dinge und ließen die Fuhrwerke problemlos passieren, bis ihr Karren vor dem Tor inne hielt. Princessa vernahm die scharfe Stimme der Wache, über welche sie eben noch geschmunzelt hatten:

"Walter, du kennst die Prozedur, also fang nicht wieder an zu diskutieren!"

Nach einem unverständlichen Gegrummel des Bauern wurde es Still. Nur die Schritte deines Mannes und leises klirren seiner Rüstung waren zu vernehmen, als sich plötzlich ein spitzer Metalstab neben der jungen Amazone durch den Kohl borte. Um ein Haar wäre sie vor Schreck zusammengezuckt. Der Stab zog sich zurück, um sich gleich darauf auf der anderen Seite durch ihr Leinenhemd zu boren. Fast hätte sie laut geflucht, klaffte doch nun ein großes Loch in ihrem rechten Ärmel.Die Inspektion des Kohls musste wohl noch immer andauern und Princessa wünschte sich inständig, dass sie Babe nicht gleich aufspießen würden. Doch es blieb Still im Kohl, so das Princessa nachdem sich die Schritte wieder entfernt hatten, hörbar aufatmete.

Der Wagen zog an und polterte leise über das Kopfsteinpflaster durch das Tor. Nachdem der Wagen erneut zum Stillstand gekommen war, riskierte Princessa einen Blick auf die Außenwelt.
Um sie herum lag ein einfacher, gesplasterter Innenhof. Hier war nichts zu spühren von Prunk und Macht des Imperators. Dienstmädchen liefen auf und ab, es herrschte Betriebsamkeit, fast wie auf den Straßen Roms...
29.10.2004, 12:55


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Das Geheimnis des Imperators - von Anonymous - 28.10.2004, 10:04
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