Beitrag #4
Noch zwei Tage bis zur Hochzeit. Xani lag in ihrem Zimmer und sie vermisste Aldór. Doch es war brauch bei den Elben das sich das Brautpaar eine Woche vor der Hochzeit trennt. Die Frau hatte die Aufgabe die Hochzeit zu Organisiern, die Männer mussten auf die Jagd gehen. Der Mann hatte die Aufgabe nur mit dem Dolch einen Hirsch zu erlegen. Dies erforderte Schnelligkeit und Mut denn wenn sich ein Hirsch bedroht füllte könnte er einen mit dem Geweih schwer verletzen. Xanischa machte sich ein wenig sorgen, das er nicht rechzeitig zurückkehren würde, oder sich sogar verletzte. Aber den Gedanken schob sie weit von sich.
Sie dachte an den Tag als ihr Aldór das erste mal begegnete. Sie sass auf einem Baum vertieft in ihr Flötenspiel. Sie hörte und sah ihn nicht. Doch er beobachtete sie und lauschte der Melodie die durch den Wald tönte. Selbst die Vögel verstummten und schienen der Melodie zuzuhören.
Erst als sie ihre Flöte weglegte viel ihr die Aura des Elben auf. Sie war viel schwerer zu Erkennen als die eines Menschen, weil sie mit der Umwelt im Einklang war und sich nicht gross von ihr abhob.
Xanischa war unsicher wie sie reagieren sollte, sie hatte schon so lange keinen Elben mehr gesehen. Sie kletterte vom Baum und ging in seine Richtung. Auch der Fremde kam auf sie zu. Als sie etwa 10 Meter von einander entfernt standen mussterten sie sich gegenseitig.
Xanischa konnte ihre Gefühle kaum unterdrücken, seit solanger Zeit mehr als 3 Generationen von Menschen, hatte sie keinen Elben mehr gesehen und schon gar nicht so einen Gut aussehenden.
Aldór hatte dunkelbraunes langes Haar und seine Augen waren braun und wirkten manchmal fast golden. Er war gross und atlethisch und kam seiner Ausrüstung nach aus einer bedeutenden Elbenfamilie.
Xanischa fragte sich was er hier zu suchen hatte, gab es hier einen Elbenstamm in der Nähe?
Xanischa wartete bis er das Gespräch gegan.
"Wer seid ihr?"
Sie wollte anworten. "Mein.." Sie erschrak über ihre Stimme, sie war rauh denn sie war das Sprechen kaum mehr gewöhnt. "Mein Name ist Xanischa Valarian und wer seid ihr?"
"Das Tut hier nichts zur Sache. Valarian? Ich kenne diesen Namen. Doch ich wüsste nicht das noch jemand mit diesem Namen lebt"
Das Misstrauen und die Abscheu stand ihm in Gesicht geschrieben.
"Wie könnt ihr es wagen diesen Namen zu benutzen! Der Stamm der Valarian ist schon vor vielen Jahreszeiten ermordet worden."
Xanischa konnte die Wut kaum beherrschen. Sie zog ihr Schwert, ging zum Angriff über. Wie konnte er es wagen so mit ihr zu reden und ihr solche Anschuldigungen entgegen bringen.
Aldór zog ebenfalls sein Schwert und wehrte den Angriff von ihr ab. Sie kämpften eine weile gegeneinander, obwohl keiner von beiden die Abischt hatte den anderen zu Töten. Aldór war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer und war Xanischa ebenbürtig. Er wehrte ihre Angriffe erst nur ab, begann aber dann sie zurückzudrängen. Plötzlich liess er sein Schwert fallen und schubste sie mit einem Fusstritt rückwärts. Xanischa fiehl über einen Wurzelstock. Darauf hatte er es angelegt. Kaum lag sie am Boden hatte er ihr schon das Schwert entrissen und kniete so auf ihr das sie sich nicht befreien konnte. Erst versuchte sie mit aller Kraft sich zu befreien, was ihr aber nicht gelang. Erst nach einiger Zeit fügte sie sich in ihr Schicksal und lag ruhig. Sein Gesicht war keine 30cm über ihr und er schaute ihr in die Augen und wiederholte seine Frage: "Wer seid ihr?"
Xanischa hielt seinem Blick stand und wiederholte ihre Antwort. "Ich bin Xanischa Valarian, die einzige noch Lebende meines Stammes. Tötet mich wenn ihr mir nicht glaubt, denn wenn ich meinen Stamm verleugnen muss ist mein Leben nichts Wert."
Xanischa sah wie es in seinem Gesicht arbeitete. "Ich habe mal gehört das es eine überlebende gegeben haben soll. Ich war damals auf den Trauerzeremonien, doch ihr wart nicht da. Aber jetzt erinnere ich mich, das gesagt wurde das ihr in den Wald geflohen seit. Niemand hat euch seit da gesehen." Nachdem er ihr nun glaubte kam auch sein Humor zurück.
"Und was soll ich jetzt mit meiner Gefangenen machen? Wenn ihr versprecht, dass wenn ich euch loslasse ihr nicht versucht mir die Kehle durchzuschneiden, können wir uns vielleicht ein wenig Unterhalten."
Xanischa antwortete nur mit einem Nicken. Er liess sie langsam los.
In dem moment trat ein anderer Elb aus dem Dickricht. Er war wohl vom Kampflärm angelockt worden, warteten aber ab mit eingreifen. Die ähnlichkeit der beiden war unverkennbar. Sie mussten Brüder sein.
"Darf ich vorstellen mein Bruder Eldór, dann deute er auf Xani, Xanischa Valarian." Das Wort Valarian betonte er besonders und sie sah im Gesicht von Eldór das Erstaunen.
Sie sassen dann zusammen am Lagerfeuer und redeten zusammen. Xanischa tat es gut, wiedermal in Gesellschaft von Elben zu sein. Erst jetzt begriff sie, wie sehr sie es vermisst hatte.
Xanischa begann zu lächeln, diese Anekdote ereignete sich jetzt vor etwa zwei Monaten.
Doch es war Zeit aufzustehen und ihre Hochzeit zu planen, es musste noch so viel gemacht werden. Und sie hatte keine Zeit in Erinnerungen zu träumen.
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